Warum Selfpublishing? Die Vor- und Nachteile

Warum Selfpublishing Die Vor- und Nachteile

Wer sein Buch im Selfpublishing herausbringt, veröffentlicht sein Buch selber und sucht nicht auf dem klassischen Weg einen Verlag, der das Werk veröffentlicht. Wer sein Werk selber auf den Markt bringt, hat einige Vorteile auf seiner Seite, wie die volle Kontrolle oder bessere Tantiemen und viel mehr Freiheiten. Wo es Vorteile gibt, sind meist auch Nachteile, wie die fehlenden Vorschüsse.

Die Vorteile

1. Die Kontrolle:

Wer sein Buch selber auf den Markt bringt, behält alle Fäden in der Hand. Dazu muss man wissen, welche Entscheidungen bei der Entstehung eines Buches getroffen werden müssen. Es muss geschrieben werden, es muss ins Lektorat, es muss ins Korrektorat, es muss formatiert werden und benötigt ein Cover. Dann stellt sich die Frage nach den Formaten, sprich Druck, Hörbuch oder E-Book. Dabei muss der Autor bei einem Selfpublishing nicht alles alleine machen. Er kann sich für die unterschiedlichen Schritte professionelle Hilfe ins Boot holen. Der Vorteil liegt darin, dass nicht ein Verlag die Entscheidungshoheit hat, sondern der Autor.

2. Die Freiheiten:

Wenn sich ein Autor mit Thema x beschäftigt und darüber ein Buch schreiben möchte, muss er vorher nicht mit dem Verlag abklären, ob Thema x in sein Programm und das Programm des Verlags passt und ob es seine Zielgruppe begeistern wird. Er kann es einfach deswegen schreibe, weil er Spaß daran hat. Selbst wenn er bisher in seinen Büchern ganz andere Themen behandelt hat.

3. Die Rechte:

Wer mit einem Verlag zusammenarbeitet, gibt seine Rechte oft an den Verlag ab. Wer selber veröffentlicht, behält alle Rechte. Zu diesen Rechten gehört, dass ein Printbuch nun auch als E-Book verkauft wird. Oder dass das Buch überarbeitet wird. Das Buch kann jederzeit vom Markt genommen werden. Alle Verhandlungen über Punkte wie Verfilmungen trifft der Autor selbst.

4. Die Lieferzeiten:

Hier kommt es auf das Format an. Ein gedrucktes Buch fängt meist stark an und lässt dann immer mehr nach. Dann gibt es Bücher, die erst gedruckt werden, wenn sie bestellt wurden, und das E-Book. Hier steigen die Verkaufszahlen oft mit der Zeit, die das Buch auf dem Markt ist.

5. Die Tantiemen:

Wer als unbekannter Autor mit einem Verlag zusammenarbeitet, bekommt bei Taschenbüchern etwa 6 Prozent, bei Hardcovern etwa 11 Prozent und bei E-Books zwischen 20 und 25 Prozent des Nettoverkaufspreises. Wer sein Werk selber an den Leser bringt, bekommt mehr, bei Amazon KDP kann sich der Autor über bis zu 70 Prozent freuen.

6. Die Reichweite und der Kontakt zum Leser:

Ein selbst veröffentlichender Autor kann mehr Kontakt zu seinen Lesern halten. Er kann die Preise so gestalten, dass er mehr Leser erreicht und pro Verkauf mehr als bei der Zusammenarbeit mit einem Verlag verdient. Durch die sozialen Netzwerke, einen Blog oder direkten Kontakt mit den Lesern kann der Autor seine Fans ganz anders an sich binden als mit einem Verlag.

7. Wie viele Bücher können innerhalb eines Jahres veröffentlicht werden?

Wer mit einem Verlag zusammenarbeitet, muss so schreiben, dass es zur Arbeit des Verlages passt und für sein Buch ein Platz im Programm des Verlags frei ist. Lange Jahre haben die Verlage geglaubt, dass die Fans nicht mehr als ein Buch im Jahr von ihrem Lieblingsautor haben wollten. Mittlerweile weiß man, dass die Fans sich schnell Nachschub von ihrem Lieblingsautor wünschen. Wer selber seine Bücher auf den Markt bringt, kann so schnell schreiben, wie er es für ein gutes Werk verantworten kann.

Die Nachteile

1. Das Vorurteil der Minderwertigkeit:

Viele sehen ein selbst herausgegebenes Buch immer noch als minderwertig an. Viele glauben, dass Bücher ohne Verlag einen schlechteren Schreibstil und mehr Rechtschreibfehler haben. Die großen Preise der Literatur werden immer noch nur an Verlagsbücher herausgegeben. Dabei gibt es immer mehr Autoren, die gut schreiben und den Rest in die Hände von Profis legen, spitzenmäßige Bücher hervorbringen. Wer mag, kann sein verlagsfreies Buch Lesern zur Verfügung stellen und von den Lesern Bewertungen erhalten, beispielsweise bei Neobooks.

2. Die Kosten:

Ein Buch schreiben kostet nichts, es der Öffentlichkeit anzubieten hingegen schon, ein Buch sollte von einem Profi-Lektor in Augenschein genommen werden, der es dann kritisch begutachten kann. Der Lektor kostet genauso Geld wie ein professionelles Cover. Beides extrem wichtig. Der Lektor findet neben Rechtschreibfehlern auch offene Erzählstränge und Fehler im logischen Ablauf. Er kann dafür sorgen, dass das Buch sich besser lesen lässt. Das Cover ist der erste Eindruck des Buches. Passt das Cover nicht oder wirkt negativ auf mögliche Leser, kann der Inhalt galaktisch gut sein, es wird nicht beim Leser ankommen.

3. Der Vorschuss fehlt:

Wer für einen Verlag arbeitet, erhält einen Vorschuss. Der mag bei unbekannten Autoren niedrig sein, aber er ist das. Wer selber veröffentlicht, bekommt erst Geld, wenn das erste Exemplar verkauft wurde.

4. Die zusätzlichen Aufgaben:

Wer für einen Verlag schreibt, kann sich ausschließlich auf das Schreiben konzentrieren. Wer alle Fäden selber in der Hand behält, muss sich um alles selber kümmern, beispielsweise um das Marketing oder jemanden bezahlen, der dies für ihn übernimmt.

5. Ein Platz in der Buchhandlung:

Wer sein Buch selber auf den Markt bringt, bekommt mit etwas Glück einen Platz in der Buchhandlung vor Ort. Der Verlag kann das Buch meist in vielen Buchhandlungen unterbringen.

Fazit:

Was für den jeweiligen Autor die beste Lösung ist, ist eine sehr individuelle Entscheidung. Den einen Autor reizt es, sich um alles selber zu kümmern und absolut unabhängig zu sein, für den anderen Autor wäre es ein Graus, sich um alles Mögliche selber kümmern zu müssen. So ist der richtige Weg für jeden Autor individuell.

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